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Seite 7 - Neues Projekt

Kunst und Leben!
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Seite 7

Zweite Lebenswelt
Von Neuem geboren
Eines Tages kam eine kleine Gruppe, die einige Lieder sangen und bezeugten, dass Jesus Christus tatsächlich der lebendige Sohn Gottes ist und lebt. Außer im Konfirmandenunterricht hatte ich nichts mehr darüber gehört. Damals war das nicht zu glauben, jetzt aber ließ mich der Gedanke nicht mehr los. Eines Abends wagte ich ein Gebet, das in etwa so lautete: „Wenn es dich wirklich gibt, dann hilf mir!“ Zu dieser Zeit war ich in Bad-Rehburg. Ich lag auf meinem Bett. Als wie von einer Sonne deren wärmende Lichtwellen über und durch meinen Körper liefen und tief in meiner Seele drangen. Am nächsten Tag ging ich schon extra früher ins Bett, in der Hoffnung, dass die Sonne noch mal kommt. Ja, auch an diesem Tag machte ich noch einmal dieses Erlebnis. Und ich war erfüllt in der Tiefe meiner Seele aus der nun neue Gedanken entsprangen. Gedanken des festgehalten und getragen sein. Dieses Erlebnisse kamen einer Geburt gleich. Sie drangen so tief in mich ein und erneuerten mich von Grund auf. Sie gingen in meine Seele und erfüllte nun den unendlich leeren Raum. Dieser Raum der mir so viel schmerzen bereitet hatte. Der ausgebrannt und vom Feuer verzerrt war. Mit dem ich nicht alleine sein konnte. Der all die Drogen wie ein Schwamm aufsog und mir falschen Halt bot. Genau dort zog das neue Leben ein. Und aus diesem entspringen nun all die schönen neuen lieblichen Gedanken. Mein inneres Leben war nicht mehr leer, es war nun mit einem neuen Inhalt gefüllt. Alles, und auch ich war von Gott geschaffen. Alles hatte nun endlich wieder einen Schöpfer


Kraft der Erneuerung
Die Leere in mir war weg. Ich hatte ein Ziel. Ich hatte einen Gott. Ich hatte auch wieder einen Willen und dieser war willig, das Leben zu ändern. Eines Tages, ich war schon wieder auf dem Stadionsflur mit Zimmer, da erhielten wir vom Tagesraum einen Neuzugang. Seinen Namen habe ich zwar vergessen, sein Problem aber nicht. Er war auch ein Drogensüchtiger. Wir freundeten uns an und tauschten unsere Geschichten aus. Er hatte schon mehrere Versuche hinter sich um aus den Drogen auszusteigen. Seinen letzten Versuch hatte er bei seiner Oma in Australien gestartet. Von da zurück, landete er wieder in seinem alten Problem, mit dem er nun hier eingewiesen war. Er gab mir ein Buch mit dem Titel „Das Kreuz und die Messerhelden“ und sagte, „vielleicht ist das was für dich.“ Ja, das war was für mich. Der Inhalt beschrieb seinen von Gott berufenen Einsatz, in Bandenkriegen, Messerstechereien, Drogenkonsum und der Liebe Gottes zu diesen Menschen“. Diese Geschichte festigte weiter mein junges neues Leben mit meinen neuen Gott. Der Junge aber hatte es nicht geschafft. Ich hörte später von seinen Tod.

Die Erneuerung
Hier in Bad-Rehburg gab es auch jede Woche 1 bis zweimal eine Sitzung mit einem Psychologen. Ich mochte ihn und offenbarte ihm mein neues innerliches Leben immer mehr. Das tat gut davon zu erzählen. Er bestärkte mich in meiner neuen Richtung als an Gott glaubend weiter dran zu bleiben. Eines Tages hatte ich einen merkwürdigen Traum. Ich war am Wasser, es war Winter, die Eisschollen trieben dicht am Ufer entlang. Ich war aber nicht am Ufer sondern auf einer der Schollen die im Wasser trieben. Das Ganze nahm langsam Fahrt auf und drohte sich weiter vom Ufer zu entfernen. Tatsächlich hatten wir als Jugendliche im Winter an der Weser solche Spiele gemacht. Schlagartig wusste ich, dass ich jetzt und nicht gleich und überhaupt nicht später springen durfte. Ich musste sofort springen und das tat ich auch. Morgens aufgewacht wusste ich noch sehr klar von diesem Traum. Ich erzählte das alles meinen Psychologen und war ganz Willens, von der Drogenscholle ganz und gar abzuspringen. Ich hörte sofort auf zu rauchen (hatte schon mit 12 Jahren angefangen), ich ließ mir die Haare schneiden, alle Platten aus meiner Drogenzeit wurden weggeschmissen. Ich wollte nun unbedingt diese klebende Haut loswerden.

Schwammiger Boden
Wie wohl in jeder Suchtklinik läuft auch hier unterschwellig einiges weiter. Wo Besuche statt finden oder auch Freigänger sind, die kurze Sparziergänge machen konnten, oder manche die übers Wochenende nach Hause durften, wo Bewegung ist, da bleibt auch was hängen. Manche aus der Alkoholsucht tranken Rasierwasser. Andere genossen aus dem mitgebrachten Geschenken ihrer Besucher. Das war nicht so schlimm wie im Landeskrankenhaus Wehnen, aber das machte diesen Ort eben nicht absolut sicher. Ich versuchte mich nun aus dieser Sache raus zuhalten und umging diese Genossen. Das war nicht all zu schwer. Mein verändertes Äußeres signalisierte schon einen Abstand zu Ihnen. Hier gab es auch mancherlei Abwechslung und gute Programme. Ich hatte hier meine Gesprächsrunde, meinen Oberarzt (wie ich später erfuhr war er gläubig). So langsam bekamen immer mehr Patienten und auch meine Ärzte mit, dass sich was in mir zum Guten entwickelte. Sie fasten Vertrauen zu mir.

Der Todeswagen
Eines Tage hatte ich wieder so einen sehr merkwürdigen Traum. Ich war auf einem langen, sandigen Feldweg und zog einen flachen, mit Brettern gebauten Wagen. Der war nicht sehr hoch aber gleichmäßig flach, ohne Seitengeländer. Die Bretter waren schon eher alte, blank und hell geschruppte Planken. Ich meine sogar, dass die Räder aus Holz mit einer Gummibeschichtung waren. Eine mittellange Deichsel verband mich mit diesem Gefährt. Von Zeit zur Zeit lud ich einige junge Menschen, die am Wegesrand lagen, auf den Wagen. Manche verbissen sich in meiner Hand. Nur mit viel Mühe konnte ich mich von denen befreien. So fuhr ich einige Zeit mit dem Wagen in eine unbekannte Richtung. Irgendwie sahen die alle nicht mehr lebendig aus. Ich wusste nicht, ob sie tot waren oder noch lebten. Nach langer Zeit kam ich vor ein großes Haus mit einer großen Wiese. Durch diese zog ein breiter Weg zum Hauseingang. Das Haus hatte viele kleine Fenster. Da machte ich eine längere Pause. So endete auch der Traum. So etwas vergisst man nicht. Dieser Traum war so intensiv und lebendig gegenwärtig. Wieder erzählte ich das meinem Psychologen und war sehr überzeugt und willens, mich von den Typen fernzuhalten, die noch in der Sucht verweilen wollten, und auch versuchten mich wieder mit hinein zuziehen. Noch viele Jahre stand ich im Briefkontakt mit diesen Psychologen. Diese Menschen tragen eine schwere, stille Last. Einmal schrieb er, dass er nicht mehr weiter als Psychologe arbeiten konnte. Es waren einfach zu wenige Erfolge, die ihm weiter Mut gemacht hätten.

Freigänger
Mein neuer Lebenswandel wurde auch immer mehr mit Vertrauen belohnt. So gingen wir öfters mit Begleitung am Wochenende in kleinen Gruppen in der Nähe der Klinik spazieren. Oder wir
unternahmen kleine Ausflüge. Auch standen andere Abwechslungen mit Beschäftigungen auf dem Plan. So verging die Zeit. Ich machte gute Fortschritte, so dass irgendwann über meinen weiteren Weg nachgedacht wurde. Mein Oberarzt und mein Psychologe waren der Meinung, dass ein Ortswechsel in ein gläubiges Heim für meine weitere Entwicklung angebracht wäre. Eines Tage hatte mein Psychologe einige mögliche Alternativen, wo ich bald meinen Heilungsprozess fortführen könnte. Er wusste, dass ein gläubiges Heim für mich das Allerbeste war, diesen Wunsch äußerte ich auch sehr. So wurde das geistliche Rüstzentrum in Krelingen ausgesucht. Hierfür waren viele Anträge und wichtige Entscheidungen zu treffen. Kostenträger mussten gefunden und das Gericht überzeugt werden, dass ich genügend stabile verantwortende Fortschritte gemacht hatte, um verlegt werden zu können.


Umzug nach Krelingen
In Arbeit
Harald Ody:
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